Club-Klasse SPEZIAL 2010

Segelflugwettbewerb um den Deutschland Pokal

Qualifikation zur Deutschen Segelflugmeisterschaft 2011 in der Club-Klasse

Bayerische Meisterschaft Club-Klasse

Vom 8. bis 15. Mai auf Burg Feuerstein (EDQE)

 
Dienstag, 11.5.2010:
Wetterinfos (DWD)
Titel: im Norden Bayerns schwache Thermik, durch Ueberentwicklungen gestoert.
Wetterlage: Ein Langwellentrog erstreckt sich vom Nordmeer bis nach Spanien. Mit suedwestlicher Stroemung wird feuchtlabile Warmluft nach Deutschland gefuehrt, in der zahlreiche konvektive Umlagerungen ausgeloest werden. Am Alpenrand herrscht schwacher Foehn.
Wolken und Niederschlag: Zu Tagesbeginn liegt noerdlich der Donau geschlossene Schichtbewoelkung. Im Vormittagsverlauf erfolgt ein Uebergang in reichlich Quellwolken mit Basis in 1000 m. Im Tagesverlauf nimmt der Bedeckungsgrad auf 2 bis 4 Achtel ab. Die Basis steígt auf 1300 bis 1500 m. Ab Mittag neigen die Quellwolken zu zahlreichen Ueberentwicklungen mit Schauern und Gewittern, die am spaeten Nachmittag von Westen her zahlreicher und intensiver werden.
Thermik: Aufgrund von abschirmenden Wolkenfeldern kann sich nur schwache Wolkenthermik entwickeln.
NOAA (DLR) Bodenanalyse 12.00 UTC (DWD)

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Geschwindigkeitsaufgabe mit festgelegten Wendegebieten (AAT); Mindestzeit: 02h 00min
Turnpoint Distance Direction Observation zone
BURG FEUERSTEIN 0.0 km 000° zum nächsten Wendepunkt, Linie 20,0km
TIRSCHENREUTH 85.9 km 084° Zylinder R=40,0km
KRONACH 80.3 km 301° Zylinder R=40,0km
BURG FEUERSTEIN 52.6 km 198° zum vorherigen Wendepunkt, Linie 1000m

Total:

98,9km/361,8km (218,8km)

Tagesbericht
Rein optisch begann der Tag so trostlos, wie der Vortag endete. Aber das Wort 'Föhn' im Münchner Segelflugwetterbericht elektrisierte ... das konnte die Chance für eine vorübergehende Abtrocknung sein. Das visuelle Sat-Bild bestätigte den Ansatz, vom Süden her bis in die Gegend um Regensburg war bereits am Morgen  erheblich weniger Bedeckung.
Das konnte die Chance auf den ersten Wertungstag sein.
Und in der Tat verbesserten sich Bedingungen zusehends. Kurz nach 13.00 Uhr wurde mit dem Schleppen begonnen und kurz nach 14.00 Uhr war das  Abflugtor für zwei Stunden geöffnet.
Die Stecke selbst war natürlich ganz auf das Wetterfenster ausgerichtet und auf ein flexibles Erreichen der Mindestwertungstrecke im Rahmen einer AAT (eine Racing-Aufgabe wäre hier zu riskant gewesen).
Und die Rechung ging auf, zwar haarscharf aber es passte: Fünf Piloten flogen mehr als die für diesem Wettbewerb festgelegten 75 km Wertungstrecke. Um ein Haar wären es mit Wolli Beyer und Jürgen Wittdorf noch zwei mehr gewesen, aber Wolli verbastelte sich wegen eines Kommunikationsmissverständnisses mit seinen Teampartnern und Jürgen drehte auf Grund einer falschen Rechner-Info noch vor Erreichen des ersten Sekors ab in Richtung Sektor zwei - schade.
Aber einfach war es nicht. Bei einer Basis von am Anfang rd. 800 m über dem Feuerstein flogen die späteren Sieger im ersten sich bietenden Wetterfenster ab. Bisweilen stieg dann die Basis auf manchmal knapp 1.000 m über dem Feuerstein und auch die Stegwerte waren mit zu 2 m/sec. ganz passabel. Markant war jedoch, dass sich der Wetterwechsel, oder besser die Wetteroptik, sehr rasch änderte und das wiederum eine ständige äußerst flexible Anpassung erforderte. Gebiete, die eben noch blau waren, überentwickelten und waren im Nu wieder zu. Bei 20 km/h (Gegen-)Wind aus Südost war es die erfolgreiche Taktik, im guten Wetterfenster in den ersten Sektor ein kleines Stück weit einzufliegen, um dann mit Rückenwind den zweiten Sektor nur anzuschneiden. Das Trio Joachim Kuhlmann, Roy Simon und Frank Jankowski-Zumbrink spielten diese Karte sehr erfolgreich und entschieden das Rennen für sich.
Joachim Hörsch und Peter Nübling hingegen suchten ihren Weg mehr nördlicher und wollten in etwa dort wenden, wo sich die beiden Kreise fast berührten. Dann verlängerten sie aber noch ein Stückchen Richtung Tröstau (Peter Nübling war hier sehr tief). Aber der Plan, dann mit Rückenwind wieder heim zu fliegen ging nicht auf, da auch bei ihnen der Thermikschalter in der Gegend von Bayreuth kurz nach 16.00 Uhr ausgeknipst wurde (und natürlich machte sich das Lee des Fichtelgebirges bemerkbar) und sie in Bayreuth landeten. Aber immerhin, auch bei Ihnen standen dann fast 90 km auf dem Kilometerzähler.
Aber, am Allerwichtigsten, mit diesem ersten Wertungstag war der Wettbewerb als  Qualifikationsmeisterschaft 'im Kasten'.
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Tagesergebnis (Status: Offiziell)
Maximale Punktzahl Pmax= 213 - Wertung mit Index, N=19; n1=5 ->Tagesfaktor f= 0,329
# CN Pilot Country Glider Start Finish Time Speed Dist. Points Pen.
1. TK Kuhlmann Joachim SFC Betzdorf-Kirchen Std. Libelle 12:27:02       94.5km 70  
2. FR Simon Roy LSV Straubing Std. Libelle 12:38:30       92.2km 69  
2. 51 Jankowski-Zumbrink Frank LSV Wiedenbrück Club Libelle WL 12:26:57       91.4km 69  
4. M1 Nübling Peter FSV Laichingen Std. Libelle 12:24:43       88.1km 65  
4. BZ Hörsch Joachim FSV Laichingen LS 1-c 12:24:47       86.6km 65  
6.

i

Weidner Immo LV Aachen LS 1 f 12:34:23       58.7km 43  
7. 3F Bello Timo LSV Schwabmünchen LS 4 12:34:08       58.4km 41  
8. OS Kölle Helmut FG Geislingen Std. Libelle 12:23:15       50.3km 38  
9. SE Beyer Wolli LFG Lippe H 301 12:26:54       50.1km 36  
9. 1B Beier Ekkehardt Akaflieg Braunschweig DG 100 12:27:07       49.0km 36  
11. F4 Wittdorf Jürgen LSG Lechfeld Std. Cirrus 12:25:33       45.1km 33  
12. FH Peitz Fabian LSV Schneverdingen Std. Libelle 12:27:12       39.8km 30  
13. A7 Deubel Arno FSV Saarbrücken ASW 24 12:36:59       40.9km 28  
14. HR Dietze Martin FC Großrückerswalde Std. Jantar 3 12:25:10       34.5km 25  
15. BW3 Kölle Janina FG Geislingen Std. Libelle 12:51:59       24.2km 18  
15. N3 Amberger Thomas FC Nürnberg LS 1-d 12:24:31       23.4km 18  
17. JF Schimmels Hannah FG Geislingen ASW 19 12:52:11       22.9km 17  
18. CW Kayser Ronald SFC Greifswald DG 100 12:49:16       22.6km 16  
19. BBB Ivanic Tim FC Nürnberg Std. Cirrus 12:26:35       17.0km 13  
NA. J1 Boehlke Florian LSV Schwabmünchen ASW 19         0  
NA. NRW Wilden Daniela AC Bonn-Hangelar LS 4         0  
Bilder vom Tag

Der Tag begann, wie der Vortag endete: Grau in Grau.

Konzentration, wie groß waren die AAT-Radien?

Mittel gegen Bodenfrost.

Immer freundlich: Pilotensprecher Wolli Beyer aus Oerlinghausen.

Zunächst sah es ja nicht gerade prickelnd aus.

Bald sollte es los gehen.

... und dann klickte es dank Fön.

Motorisierter Flügelhalter: Schulleiter Reinhold Röder auf dem Segway.

Tim Iavnic (FC Nürnberg)

Joachim Hörsch (FSV Laichingen)

Der erste Start, es kann los gehen.

Team-Check (v.li.): Joachim Kuhlmann, Frank Jankowski-Zumbrink, Wolli Beyer.

Janina Kölle (FG Geislingen)

Die Grid-Optik kann sich sehen lassen.

Timo Bello (LSV Schwabmünchen)

Martin Dietze (FC Großrückerswalde)

Immo Weidner (LV Aachen)

Peter Nübling (FSV Laichingen)

Hannah Schimmels (FG Geislingen)

Ein Klassiker: Axel Reichs Libelle 'M1' (geflogen von Peter Nübling)

Es dauerte nicht lange, dann war wieder elegantes 'Grau' angesagt.

Am Abend frischte der Wind kräftig aus Ost auf und gegen 22.00 Uhr ging dann, von Westen kommend, ein heftiges Gewitter über dem Feuerstein nieder ...

... die Hagelkörner am Morgen danach.

Joachim Kuhlmanns Siegerflug, nur wenige hundert Meter fehlten ihm zum Heimkommen.