Dienstag, 23.8.2005 (Update: 23.8.05, 23:15 Uhr)
Wetterinfos (Quellen: DWD, Wetter-Jetzt)
Wetterlage:
Das Höhentief über den Ostalpen zieht weiter nach Ungarn. Es bleibt für die Mitte und den Osten von Baden-Württemberg wetterbestimmend. Im Westen zunächst eine leichte Wetterberuhigung, ehe sich zum Abend von Frankreich her eine Kaltfront nähert
Wolken und Niederschlag: Im Westen überwiegend starke Schichtquellbewölkung in 1200 bis 1500 Meter. Darunter bis zum Mittag Bildung von 2 bis 4 Achtel Quellbewölkung in 800 bis 1000 Meter, ansteigend auf etwa 1200 Meter. Hier werden zum Abend hin örtlich Schauer erwartet. Im übrigen Baden-Württemberg starke Schichtbewölkung in 600 bis 1000 Meter und wiederholt, insbesondere im Südosten auch länger anhaltende schauerartig verstärkte Niederschläge.
Thermik allenfalls im Norden Baden-Württembergs.
Satellitenbild Bodenanalyse

Tagesbericht
NOAA-Bild, 23.8.05, 15.18 UTCUrsprüglich wurde auf Grund einschlägiger Prognosen der Tag eingestuft unter 'eher unwahrscheinlich, dass es was wird'. Aber langjährige Routine hat gelehrt, unabhängig von den Prognosen aufmerksam die örtliche Wetterentwicklung wahrzunehmen. Und die wiederum entwickelte sich im Lauf des Vormittags zunehmend positiv, sodass einige Optimisten bereits vor dem Mittagsbriefing ihre Flugzeuge aufrüsteten.
Nach einem Check der aktuellen Wetterinfos von 12.00 Uhr (loc) wurde dann für 13.45 Uhr die Startbereitschaft fixiert. Es hatten sich zwar mittlerweile 3 bis 4 Achtel Quellwolken gebildet, aber der Knackpunkt war, wie so oft, die Wolkenuntergrenze. So konnte ein Schnupperer um 13.45 Uhr leider nur von 700 Metern über Musbach berichten ... etwas wenig Arbeitshöhe, bei einer Schlepphöhe von 600 Metern! Nach einer halben Stunde stieg dann die Basis an, aber leider nur um 50 auf dann 750 Meter. Um 14.45 Uhr dann wurde eine komplette Schlepprunde hochgezogen (6 Flugzeuge). Obwohl sie sich nur mit Mühe und Not halten konnten, wurde um 15.15 Uhr der Start fortgesetzt. Klar, man wollte jede Chance nutzen, um zu einem weiteren Wertungstag zu kommen und da spielte nun mal die fortschreitende Tagezeit mit eine entscheidende Rolle. Aber es war wie vertrackt, die Basis wollte und wollte einfach nicht ansteigen, das Steigen unter den z.T. prächtig aussehenden Wolken wurde immer schwächer und schwächer. Um 16.00 Uhr dann kam der Tag in eine entscheidende Phase, als etwa 80 % der bis dahin gestarteten (etwa die Hälfte des Feldes) nach und nach wieder landen mussten. Nun konnte man es sich an den fünf Fingern abzählen, dass der Tag gelaufen war. Vor allem die Wiederstarter hätten keine realsitische Chance gehabt, die Tagesaufgaben zu lösen (2 Stunden DAA), das Lospech bei der Auslosung der Startreihenfolge am Eröffunsbriefing hätte also für diesen Tag eine entscheidende Bedeutung bekommen. Diesen Tribut, um zu einem weiteren Wertungstag zu gelangen, wollte man nicht zollen. Der Tag wurde deshalb um 16.15 Uhr neutralisiert.
Das Wetterbild hingegen war doch ansehnlich, da (optisch) einwandfreie Quellwolken am Himmel standen. Aber eben leider nur optisch, denn Steigen fand man unter ihnen nur sehr selten. Der Grund dafür war wohl eine Warmluftadvektion, welche der aufkeimenden Thermik am Nachmittag ein jähes Ende bereitete.
Das NOAA-Bild zeigt die Situation um kurz nach 17.00 Uhr (loc).
Am Abend dann ein echtes Highlight: Hans-Jörg Jung (Bild ganz unten rechts) berichtete engagiert über das Zwerggans Projekt (www.zwerggans.de), wo mit einem Ultraleichtflugzeug vom Aussterben bedrohte Zwerggänse von Skandinavien in ein sicheres Winterquartier an den Niederrhein geführt werden.
Bilder vom Tag (Fotos: Lothar Schwark, Reiner Rose)