Guy Bechtold aus Luxemburg, einer der profiliertesten Langstreckenflieger
(jährlich über 20.000 Steckenkilometer und bisher 70 Tausender !) nahm Ende
Februar an einem MST-Seminar teil. Gerne veröffentlichen wir hier sein
Resümee: Rechtzeitig vor Saisonbeginn hatten Reiner Rose und Florian
Kirchberger zum Mentalen Segelflug-Training (MST) eingeladen.
Angespornt durch Erfolgsberichte ehemaligen Teilnehmer und Veröffentlichungen
in der Fachpresse trafen sich in der Nähe von Nürnberg am Wochenende 23. - 25.
Februar 14 begeisterte und neugierige Piloten aus den Sparten Gleitschirm,
Drachenflug und Segelflug. Das Alter der Teilnehmer zwischen 19 und 71 Jahre
zeigt, dass es für das MST nie zu früh und auch nie zu spät ist.
Streckenflieger, Wettbewerbspiloten und Langstreckenpiloten mit vielen
Tausendern bildeten die Segelfliegerfraktion. Die unterschiedlichen
Erwartungen der Piloten reichten von Ausschöpfen des eigenen
Leistungspotentiales über konsequentes Vorfliegen und Überwindung von
Motivationslücken bis zur Beherrschung von Stresssituationen.
Mentales Segelflug-Training ist das gezielte Üben von Segelflugabschnitten
ohne selbst zu Fliegen, mit dem Ziel Stabilisierung und Optimierung der
persönlichen Leistung. Wie schon seit längerem in anderen Sportarten, setzt
sich auch im Segelflug die Einsicht durch, dass im "Kopf gewonnen wird". Am
Freitagabend wurden wir 3 ½ Stunden mit den essentiellen theoretischen
Grundlagen vertraut gemacht. Namen wie Eberbächer und ?.. machten die Runde.
Am Samstag setzten wir die Theorie bei verschiedenen Gruppenarbeiten in die
Praxis um und lernten bei Florian Kirchberger das richtige Entspannen und den
Cross-Check. Der Cross-Check ist eine effiziente Methode um Blockaden
abzubauen über Betrachtung nach innen und außen. Florian ließ uns auf den
Boden legen und Entspannungsübungen durchführen.
Reiner brachte uns mit Hilfe seiner Erfahrung und heiteren Art und Weise die
Grundlage des MST bei: Das Drehbuch welches eine lebendige Schilderung aus der
Ich Position von Sinnes-, Körperwahrnehmungen und Emotionen einzelner
Flugabschnitte darstellt.
In den praktischen Gruppenübungen schrieben wir viele Drehbücher von
Situationen im Drachen- oder Segelflug die als Grundlage für das Vorstellen
und Durchleben der jeweiligen Situationen dienten. Beispielsweise Endanflüge,
Außenlandungen und Thermikkreisen. Am Sonntag moderierten Reiner und Florian
Einzelübungen mit jedem Seminarteilnehmer.
Die Erwartungen an das Seminar wurden voll erfüllt und die Drehbücher für die
bevorstehende Saison lassen auf viel Erfolg hoffen.