Samstag, 22.5.
Ein Regenschauer morgens um 7.00 Uhr war der letzte Gruß der nach Südosten abziehenden Kaltfront. Hartnäckig lagen aber danach dennoch die Wolken fast am Boden auf und man musste schon eine gehörige Portion Vertrauen in die Wetterprognose haben. Aber man glaubte fest an einen 7. Wertungstag (das ist Rekord für Club-Klasse SPEZIAL) und um 8.30 Uhr wurde die Tagesaufgabe angepinnt: Eine AAT mit den Referenzpunkten Feuchtwangen (Radius 40km), Beilgries (Radius 25km) und Stillberghof (Radius 25km). Die Maximalzeit betrug 2.30 Stunden, damit konnte man auch eine ordenliche Bundesligaleistung erfliegen.
Der Abflug war um 13.32 Uhr (loc) frei, die Bedeckung betrug 4/8, die Basis lag bei 1.600m, Steigen bis zu 3m/s.
Die Rechnung ging auf, die Aufgabe war für den letzten Tag maßgeschneidert.
Bereits kurz nach 16.00 Uhr (loc) trafen die ersten Teilnehmer ein und berichteten von zum Teil hervorragenden Bedingen (Wolkenstraßen). Bemerkenswert war, dass das Wetterfenster im Nordwesten und Südosten exakt von den Areas abgedeckt wurde, im Bereich Stillberghof dagegen hätte man jedoch durchaus noch gut verlängern können. Aber da ja alle wegen der Siegerehrung zeitig zuhause sein sollten, hatte man bewust darauf verzichtet den Tag auszureizen (1.000 Tagessiegerpunkte wären ohne Probleme drin gewesen).
Den Tagessieg heimgeflogen hat Andreas Haltmayer, gefolgt von Jörg Büttner und Helmut 'Oswald' Kölle.
Besonders hat natürlich gefreut, dass quasi als Nebeneffekt die erhofften guten Flüge für die Segelflug-Bundeliga abfielen.
Wie erwartet hat Charly Pfeiffer Club-Klasse SPEZIAL 2004 souverän gewonnen, auf Platz zwei dann Dirk Ströbl und die Bronzemedallie für Nico Hampel.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Freitag, 21.5.
Eine sich intensivierende Tiefdruckrinne erstreckt sich von Südwest nach Nordost über Süddeutschland. Heftige Gewitter mit entsprechenden Regenschauern kündeten am Morgen von nichts Gutem. Letzte Gewissheit gaben gaben dann am Mittag die Satelliten- und Radarinformationen aus dem pc_met - Internet Service (Skyview) des DWD: Es wurde neutralisiert.
Hier findet ihr Satellitenbild und Bodenanalyse
Donnerstag, 20.5.
'Gute bis sehr gute Thermik' prognostizierte die Luftahrtberatungszentrale Süd für den Donnerstag. Da in den Satellitenbildern die Störungen in Tschechien nahezu verschwunden waren, und auch die markante Nor- bis Nordostströmung in der Höhe eher auf Nordwest drehte, war klar: Es es sollte nun endlich in die Oberpflaz gehen! Falkenstein, Weiden, Oberhub und das obligatorische Diethfurt waren die Wenden. Leider konnte der Start erst um 12.00 Uhr beginnen, da unmittelbar am Flugplatz die Bayern-Rundfahrt vorbei führte und man warten musste, bis Zabel & Co vorbei waren. Die Linie öffnete um 13.06 Uhr, um 14.00 Uhr waren über Weissenburg 3/8 in 1.800 m (MSL), es wurden über 2 m/s gemeldet. Ob es nun wirklich der Tag des Herrn wird (schließlich ist ja Himmelfahrt), das sollte sich bald zeigen. Es scheint jedenfalls deutlich feuchter und labiler zu sein, als es die Prognosen vorhersagten.
Die Strecke hatte es in sich (selektiv!). Zwar war der erste Schenkel bis Falkenstein unproblematisch aber schon auf dem Weg nach Weiden begann es schwierig zu werden. Wohl standen schöne Wolken auf Kurs, aber sehr oft war einfach kein Steigen darunter zu finden. Dennoch, man konnte zufrieden sein und es ging gut voran. Die Schlüsselstelle des Tages war die Gegend von Oberhub bis etwa Beilngries, hier war schlichtweg tote Hose (trotz Bewölkung) und man musste in Oberhub gut hoch sein, um bis fast Beilngries durchzugleiten. Mancher fand sich im Altmühltal dann fast in Hanghöhe wieder. Das Spiel gewonnen hatten an diesem Tag diejenigen, die früh abgeflogen waren. Wer da pokerte, der rasselte dann am Abend in das abbauende Wetter und hatte Mühe heim zu kommen.
Top hatten das Problem Helmut 'Oswald' Kölle (3.), Nico Hampel (2.) und Rainer Reubelt (Tagessieger) gelöst.
Das eindeutige Nachsehen hatte die 'BW-Maffia', sie pokerten geschlossen, aber die Rechung ging nicht auf.
Die Gesamtwertung ist unverändert: Charly Pfeiffer, Dirk Ströbl und Nico Hampel.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Mittwoch, 19.5.
Sowohl im NOAA-, als auch im Meteosat-Bild waren im Osten, d.h. über dem westlichen Tschechien, deutliche Störungsstrukuren erkennbar. Auch die Bodenprognose für 12.00 Uhr lieferte die gleiche Aussage. Nachdem sowohl die Segelflugwetterberichte von Stuttgart, also auch von Frankfurt, doch recht optimistisch waren, und eher zur 'Blau-Prognose' neigten, sollte es in's nördliche Baden-Württemberg und dann auf die Alb nach Gerstetten gehen (334km). Der Abflug war seit 12.53 Uhr (loc) frei, es wurden Steigwerte über 3 m/s und eine Basis von über 2.000 m MSL gemeldet. Die Bedeckung betrug 2/8, aber leider dämpfte eine 2/8 Cirrusbewölkung die Einstrahlung. Die Wolken selbst waren etwas zerfasert und der Bodenwind wehte aus 300° mit um 30 km/h.
Die schwäbische Maffia hat wieder voll zugeschlagen. Mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 80 km/h nötigten sie anderen Teilnehmern großen Respekt ab 'es ist schon erstaunlich, was diese Jungs aus den Flugzeugen rausholen'.
Die Strecke selbst war für die Cracks eher unproblematisch. Der erste Schenkel gegen den Wind lief mit einem 50er Schnitt einigermaßen, die Gegend um Schwäbisch Hall war da schon eher eine Herausforderung, insbesondere natürlich der Albeinstieg (bzw. Albaufstieg!). Nach Gerstetten schob natürlich der Wind kräftig und in der Gegend von Giengen waren sogar drei Meter im Angebot. Alles in allem zwar ein unspektakulärer Flug, selektiv war er allermal.
Gesiegt haben Jans Minard vor Nico Hampel (NI!) und Volker Herzog.
Charly Pfeiffer war beim Spitzenpulk mit dabei und hat seine Gesamtführung erfolgreich verteidigt.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Dienstag, 18.5.
Umfangreicher als von den Wetterfröschen prognostiziert war aus Nordosten im mittelhohen Bereich feuchte Luft eingeflossen, man konnte es schon am frühen Morgen erkennen. Die angenehme Folge war natürlich, dass sich schöne Quellungen bildeten. ES sollte mal eine AAT mit Maximalzeit geflogen werden (eigentlich hatte man auf eine solche Aufgabe längst gewartet). Die Referenzpunkte waren Oberhub und Gundelfingen, beide mir einem Radius von 50 km versehen. Die Maximalzeit betrug 3 Stunden, das sollte dann ebenfalls ein 1.000 Punkte Tag werden. Interessant war auch an diesem Tag, wie die Experten ihre 3 Stunden in der (voraussichtlich) zur Verfügung stehenden Termikzeit plazieren, d.h., ob sie gleich abfliegen (das Abflugtor öffnete um 12.35 Uhr), oder noch etwas warten. Um 14.00 Uhr jedenfalls wurden um 2.000 m Basis, 4/8 und bis zu 4 m/s Steigen gemeldet.
Interessant auch eine Aktion im Rahmen des Segelflugszene-Projekts 'Mentales Segelflug-Training (MST)', denn drei Piloten fliegen mit einem Pulsfrequenzaufzeichnungsgerät (Polar), wo man dann nach dem Flug mit einer Streckenflugsoftware (SeeYou) das Aktivationsniveau über die gesamte Strecke analysieren kann. Die Messungen vom Montag jedenfalls waren schon außerordentlich interessant und wurden im Briefing präsentiert.
Gegen 16.45 Uhr traf das Spitzenteam ein. O-Ton Charly Pfeiffer 'es war ein problemloser Ritt, wir haben die östliche Area fast ausgeflogen und sind im zweiten Bereich fast bis Gundefingen gekommen. Das Steigen ... selten musste man unter 3 Metern annehmen'. Das Resultat waren fast 300 km für die Spitzengruppe, Charly Pfeiffer (3. Tagesplatz), Jens Minard (2.) und Tagessieger Dirk Ströbl.
Das Gesamtklassement: Charly Pfeiffer vor Dirk Ströbl und Nico Hampel.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Montag, 17.5.
Die Abtrockung von Sonntag auf Montag war extrem, lediglich für den Osten Bayerns war mittelhohe Schichtbewölkung angesagt. Fazit: Auf nach Baden-Württemberg, die Alb und Blauthermik, das ist doch schließlich auch etwas! Die Wenden waren Feuchtwangen, Oppingen (Münsingen ist leider aktiv), Beilngries und natürlich Diethfurt (323 km). Der Abflug war um 12.43 Uhr (loc) frei, Bedeckungsgrad 1/8, die Basis lagt bei 1.900 m (MSL), es wurde Steigen von über 3 m/s gemeldet. Interessant war, in wie weit die Experten bei dieser doch nicht allzu großen Strecke pokern und den Abflug verzögern.
Die Strecke hatte es in sich. Zunächst war aber ganz wichtig, dass man nicht pokerte sondern sich zügig auf die Socken machte. Das erste Leg nach Feuchtwangen lief ganz gut, Kondensen zeichneten die Thermik. Der Flug auf die Alb nach Oppingen war dann schon spannender und die erste Schlüsselstelle des Tages: Langsam musste man machen und hoch sollte man sein! Wer hier den Verlockungen der Dunstkuppen erlag und Gas gab, hatte schnell ernsthafte Probleme. Aber auch nach Oppingen war diese Aufgabebstellung markant, bis in die Gegend von Donauwörth. Dann knacke es ... 2/8, 2.000 m Basis, über 3 m/s ... und ab ging die Post in Richtung Beilngries.
Wie schon am Vortag meistere souverän Charly Pfeiffer die Herausforderungen des Tages, er siegte, gefolgt von Volker Herzog (mit Harry Hetzels Cirrus IHE), Tagesdritter war Bernd Krimmer.
Charly hat sich seine Führung im Gesamtklassement ausgebaut, die Nachfolger sind unverändert Dirk Ströbl und Andeas Haltmayer.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Sonntag, 16.5.
Mit heftigen Regenschauen und kräftigen Windböen, bei denen sich so manches Vorzelt selbständig machte, startete der Sonntag. So hatte es das 10.00 Uhr Briefing im Wesentlichen zum Inhalt, dass man sich einen Zeitplan für den Tag vornahm und sich deshalb für ein weiteres Briefing um 12.00 Uhr verabredete. Da aber die Metinfos durchaus hoffnungsvoll waren, wurden nach dem Briefing die Flugzeuge aufgebaut ... es hätte aber durchaus sein können, dass man mal abledern muss. Es war dann aber doch überraschend: Die von Norden erfolgende Wetterbesserung war immer markanter, sodass wieder eine kleine Renntask angesetzt wurde, diesmal nach Westen bzw. Norden, also dem besseren Wetter entgegen. Die Wenden sind/waren Rothenburg, Ippesheim (bei Kitzigen), Hesselberg und das obligatorische Diethfurt. Kurz vor 14.00 Uhr (loc) wurde das Tor geöffnet, um 15.00 Uhr vermeldete man eine Basis von 1.900 m (MSL) und Steigen bis zu 4 m/s! Es könnte sein, dass die gut 200 km mit einen schnellen Ritt abgespult werden.
Es war in der Tat eine Aufgabe, die dem Namen Rennaufgabe voll gerecht wurde: Schon um 16.30 überflogen die Ersten die Zielline. Dennoch, es war es ein Zwei-Etagen-Tag, dann der Flugverlauf war sehr unterschiedlich, je nachdem, in welcher Höhenetage man flog. Der Grund dafür könnte in markanten Scherungen liegen (der Nordwind war heftig). Von unten 'raus ging es zunächst prächtig, aber nur etwa bis zur Hälfte der Arbeitshöhe. Und wer dann ungeduldig war, flog weiter, kam tiefer und das Spiel in der untersten Etage begann von Neuem. Wer sich allerdings in der oberen Etage aufhielt, etwas vorsichtiger operierte, war (fast) immer hoch und dann automatisch schnell. Man durfte sich ganz einfach von den Bilderbuchwolken nicht verführen lassen und zu tief kommen!
Am besten den Bogen raus hatten an diesem Tag Volker Herzog (Dritter), Markus Schweizer (Zweitplazierter) und Charly Pfeiffer (Tagessieger). In der Gesamtwertung führt nunmehr nach zwei Tagen Charly Pfeiffer vor Dirk Ströbl und Andreas Haltmayer.
Hier findet ihr die Tages- und Gesamtwertung (endgültig)
Samstag, 15.5.
Viele Stammgäste, aber auch einen großen Schwung 'Neue' konnte am Samstagmorgen Vereinsvorsitzender Roland Mössner begrüßen. Bei strahlend blauem Himmmel, die ersten Quellungen waren schon um 9.00 Uhr zu sehen, ging man mit viel Schwung an den ersten Tag.
Sehr verheißungsvoll war allerdings die Wettberprognose nicht, denn lt. den Münchner Meteorologen sollte die Thermik in unserem Bereich schon um 15.00 Uhr (loc) zu Ende sein. Startbeginn war kurz nach 12.00 Uhr, das Abflugtor öffnete um 13.25 Uhr und Helmut 'Oswald' Kölle vermeldete 1.600 m Basis bei Steigwerten bis zu 2,5 m/s. Als Aufgabe war eine kleine Renntask agesetzt: 183 km mit den Wenden Beratzhausen und Harburg. Leider musste bereits schon kurz vor 14.00 Uhr (loc) ein Teilnehmer 'absitzen', aber bis 15.00 Uhr läutete das Außenlandetelefon kein weiteres Mal mehr.
Besonders gespannt sind wir natürlich auf das Abschneiden derjenigen Teilnehmer/Teams, die bei Club-Klasse SPEZIAL für die Blockmeisterschaften trainieren.
Gegen 16.30 Uhr waren dann die Ersten wieder zu Hause, aber mehr als 10 schafften es nicht. Der Lokalmatador Jörg Büttner vom gastgebenden Verein SFV Weissenburg wurde mit 62,27 km/h Zweiter, Andreas Haltmayer (FG Offenburg) mit 60,91 km/h landete auf Platz drei und den ersten Tagesieg flog Helmut 'Oswald' Kölle mit 68,44 km/h ein. Sein Kommentar zum Tag: Das Wetter bewegte sich nur zwischen einem helleren und einem dunkleren 8/8-tel Grau, aber irgendwie ging es immer weiter ... wichtig war nur, dass man früh abgeflogen war.
Hier findet ihr die Tageswertung (endgültig)